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Sport an der frischen Luft ohne Corona Gefahr

6. Mai 2021
von Anna

Im Offenen Brief der Aerosolforscher an die Bundesregierung heißt es: „Nichts stumpft uns Menschen bekanntlich mehr ab als ein permanenter Alarmzustand.“ Mit diesen Worten beschreiben die Forscher die überall erkennbare Pandemiemüdigkeit. Und jetzt auch noch die Beschränkungen, die uns in manchen Bundesländern sogar beim Outdoor Sport treffen. Das könnten den Verdacht schüren, dass wir uns draußen einer großen Gefahr aussetzen. Doch das Gegenteil ist der Fall – draußen sind wir am sichersten! Im folgenden Artikel möchten wir dir erklären, warum du unter freiem Himmel sicher bist und warum Sport – besonders an der frischen Luft – JETZT genau das Richtige für dich ist.

 

Warum Sport gerade jetzt das Richtige für dich ist

„Sport ist gesund, Sport tut gut – und er motiviert Menschen, Innenräume zu verlassen“, so Dr. Gerhard Scheuch, ehemaliger Präsident der International Society for Aerosols in Medicine (ISAM). Es wird deutlich: Sport stellt wegen seines Gesundheitsaspektes einen wertvollen Bestandteil der Lösung der Pandemie dar. Denn durch die weltweite Gesundheitskrise erleben Menschen ein reduziertes Wohlbefinden, ein erhöhtes Maß an Ängstlichkeit und Depressivität[1].

Die gute Nachricht, die bestimmt jedes Sportlerherz zum Lächeln bringt, lautet: unser psychisches Wohlbefinden verbessert sich durch Sport. Je fitter du dich fühlst, desto weniger anfällig bist du für psychischen Stress[2].

Doch nicht nur unsere psychische Gesundheit wird durch Sport positiv beeinflusst. Eine aktuelle Studie belegt außerdem, dass regelmäßige Bewegung mit einem verringerten Risiko für schwerwiegende COVID-19-Verläufe in Verbindung steht[3].

Also – raus aus den Pantoffeln und rein in die Sportschuhe!

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Mehr zum Thema Sport und psychische Gesundheit liest du übrigens in unserem Artikel Sport gegen Depression.

 

Aber wie ist das denn nun mit der Ansteckungsgefahr?

Bestimmt kennst auch du die Bilder von vermeintlich „überfüllten“ Parks. Schönes Wetter lockt viele Menschen auf die Grünflächen – ist das nicht gefährlich?

Wir alle tragen Verantwortung – uns selbst und all unseren Mitmenschen gegenüber. Wir alle haben ein Ziel – wir wollen gesund bleiben, niemanden gefährden und gemeinsam die Pandemie überstehen.

Im folgenden Abschnitt erklären wir dir anhand der Erkenntnisse der Aerosolforschung, warum Sport im Freien keine Corona Gefahr darstellt.

 

Die aerosolwissenschaftliche Perspektive

Bestimmt hast du den Begriff „Aerosole“ oder „Aerosolpartikel“ im Laufe der vergangenen Monate bereits in den Nachrichten aufgegriffen. Denn am 12. April haben mehrere Aerosolforscher einen Offenen Brief zu „Ansteckungsgefahren aus aerosolwissenschaftlicher Perspektive“ an die Bundesregierung gerichtet. Doch was sind überhaupt Aerosole und was haben sie mit dem SARS-CoV-2 Virus zu tun?

Ein Aerosol ist ein Gemisch aus Luft mit darin festen oder flüssigen Partikeln. Aerosolpartikel haben eine Größe von 0,001 oder mehreren 100 Mikrometern und verteilen sich in Luftströmen relativ schnell. Die Eigenschaften der Aerosolpartikel sind von ihrer Größe und ihrer Dichte abhängig. So kommt es, dass große Aerosolpartikel zu Boden sinken und kleine Aerosolpartikel sehr lange in der Luft verbleiben.

große Aerosolpartikel sinken zu Boden und kleine Aerosolpartikel verbleiben sehr lange in der Luft

 

Was macht Aerosolpartikel gefährlich?

Wir Menschen stoßen durch unsere Atmung, durch Sprechen, Husten, Niesen etc. viele verschiedengroße Aerosolpartikel aus. Ein Erwachsener atmet am Tag zwischen zehn und 23 Kubikmeter Luft ein und aus. Das heißt: wir atmen eine ganze Menge Aerosole ein und aus, welche sich in dem Raum, in dem wir uns befinden, ansammeln können. Solange die Aerosolpartikel frei von Viren sind, besteht keine Gefahr. Lagert sich das SARS-CoV-2 Virus mit seiner Partikelgröße von 0,06 bis 0,14 Mikrometer (zum Vergleich: ein menschliches Haar hat ein Durchmesser von 20-80 Mikrometer) an einen Aerosolpartikel, gelangt dieser schließlich in die Luft und kann von anderen Menschen eingeatmet werden – die Möglichkeit einer Ansteckung besteht. Allerdings beeinflussen verschiedene Faktoren die Ansteckungswahrscheinlichkeit. Aerosole verbleiben nämlich nicht einfach auf unbegrenzte Zeit in einem Raum. Verschiedene Prozesse führen dazu, dass Aerosolpartikel aus der Luft entfernt werden. Doch bevor es dazu kommt, sind vor allem die Konzentration und die Bewegung der Aerosole entscheidend.

 

Bewegt durch Luftströme

Es liegt auf der Hand – Aerosole als Gemisch aus Luft und festen bzw. flüssigen Partikeln werden durch Luftströme bewegt bzw. verbreitet. Die Bewegung der Aerosolpartikel wird von Luftmolekülen ausgelöst. Diese sind immer in thermischer Bewegung in zufälliger Richtung und Geschwindigkeit (Brownsche Molekularbewegung), prallen gegen die Aerosolmoleküle und versetzen diese in Bewegung, indem sie Energie und einen Impuls übertragen. Es kommt dadurch häufig zur Änderung der Bewegungsrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit von Partikeln. Einfach gesagt bewegen sich Aerosolpartikel willkürlich durch den Raum – je turbulenter die Luftströme, desto schneller die Verbreitung der Aerosole.

 

Draussen sind wir am sichersten

Die Ansteckungsgefahr hängt von der Konzentration der von Viren besetzten Aerosolpartikel ab. Die Erkenntnisse aus der Aerosolforschung zur Übertragung von SARS-CoV-2 Viren wurden bereits im Winter 2020 in einem Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung veröffentlicht. Untersuchungen zeigen, dass es in geschlossenen Räumen zur Anreicherung von Aerosolpartikeln kommt. Auch in geschlossenen Räumen werden Aerosolpartikel bewegt. Allerdings besteht kein permanenter Austausch wie wir ihn draußen an der frischen Luft erleben. Die Luftströme draußen sind meist turbulenter und Aerosolpartikel können sich unbegrenzt bewegen und ausbreiten. Dies reduziert das Risiko einer Ansteckung maßgeblich. Eine kürzlich durchgeführte Studie in Irland untersuchte die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2 Virus in Abhängigkeit von der Umgebung und bestätigt die Ergebnisse der Aerosolforscher der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF). Von den insgesamt 232.000 Infektionsfällen seien nur 230 im Freien aufgetreten – dies entspricht gerademal 0,1 %. Ganze 99,9 % der Infektionen wurden in geschlossenen Räumen beobachtet. So erklärt sich auch die Äußerung „Drinnen lauert die Gefahr“, welche die Autoren des Offenen Briefs (GAeF) nennen.

Die Ansteckungsgefahr hängt von der Konzentration der von Viren besetzten Aerosolpartikel ab

 

Wie du dich schützen kannst

Das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen ist notwendig, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Natürlich ist das Tragen einer Maske auch draußen sinnvoll, wenn das Einhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern nicht gewährleistet werden kann. Besonders wichtig scheinen die Maßnahmen zu sein, welche die Innenräume betreffen, da dort das größte Ansteckungsrisiko besteht. Häufiges Stoß- und Querlüften ist sehr sinnvoll, um ähnliche Bedingungen wie im Freien zu schaffen. Die angereicherten Aerosolpartikel können sozusagen abtransportiert werden und der Raum füllt sich mit frischer Luft. Versuche, deine Aufenthaltsdauer in geschlossenen Räumen auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Sport im Freien ohne Corona Gefahr

JA – Das ist definitiv möglich! Die Forschung ist sich einig, dass die Ansteckungsgefahr draußen extrem gering ist. Wir alle sind angehalten, unsere Kontakte auf das Nötigste einzuschränken. Grundsätzlich gilt: ein Treffen draußen in der Natur ist besser als Zuhause. Auch ein gemeinsames Workout oder Joggen im Park sind aus Sicht der Aerosolforscher unbedenklich. Davon kannst du gleich doppelt profitieren! Zum einen kannst du Sport draußen mit netten Menschen machen – das alles geht coronakonform. Vielleicht sorgt es sogar für einen Motivationskick, wenn du dich nicht alleine zum Sport aufraffen musst ;) Zum anderen profitierst du von einer Vielzahl positiver Effekte, die Bewegung in der Natur auf dich hat.

In unseren Outdoor Bootcamps halten wir uns an alle vorgegebenen Regeln und befolgen zudem unser eigenes Hygienekonzept. Somit reduzieren wir die Infektionsgefahr auf ein Minimum. Hier geht’s zum kostenlosen Probetraining! Falls du aus München kommst, könnte diese interaktive Karte mit Outoor Sport Angeboten in München für dich spannend sein.

 

Die heilsame Wirkung der Natur

Draußen Sport machen lohnt sich! Bestimmt hast auch du schon mal die Erfahrung gemacht, dass ein Spaziergang an der frischen Luft deine Müdigkeit vertreibt oder du dabei abschalten kannst.

Studien verweisen auf eine Vielzahl positiver Effekte der Natur auf unser Wohlbefinden und kommen zu dem Schluss, dass die Natur uns langfristig gesünder und glücklicher macht. Unabhängig davon, ob du nun draußen Sport machst oder einfach gemütlich auf einer Parkbank sitzt – du machst dir damit ein großes Geschenk.

Besonders stark ist die Kombination aus Natur und Bewegung! Sport im Freien wirkt stimmungs- und stressregulativ, senkt den Blutdruck und unseren Cortisolspiegel (Spiegel des körpereigenen Stresshormons Cortisol). Forscher vermuten außerdem, dass die Kombination aus Natur und Bewegung größere gesundheitliche positive Effekte erzielt als die Summe der Effekte von Bewegung und Natur – wenn diese nicht kombiniert werden.

 

In unseren Outdoor Bootcamps, bekommst du nicht nur eine Portion frische Luft, sondern vor allem auch unser legendäres „Bootcamp-Feeling“ zu spüren, das nur durch unseren tollen Teamspirit zustande kommen kann! Genau davon brauchen wir jetzt viel mehr. Join the team, keep the distance, feel the spirit!

WE ARE STRONGER THAN CORONA!

 

Literatur

Riedel-Heller, S. & Richter, D. (2020). COVID-19-Pandemie trifft auf Psyche der Bevölkerung: Gibt es einen Tsunami psychischer Störungen? Psychiatrische Praxis, 47 (8), 452-456. doi:10.1055/a-1290-3469

Štefan, L., Sporiš, G. & Krističević, T. (2018). Are lower levels of physical activity and self-rated fitness associated with higher levels of psychological distress in Croatian young adults? A cross-sectional study. PeerJ6, e4700.

Sallis, R., Young, D. R., Tartof, S. Y., Sallis, J. F., Sall, J., Li, Q. et al. (2021). Physical inactivity is associated with a higher risk for severe COVID-19 outcomes: a study in 48 440 adult patients. British journal of sports medicine. doi:10.1136/bjsports-2021-104080

Bulfone, T. C., Malekinejad, M., Rutherford, G. W. & Razani, N. (2021). Outdoor Transmission of SARS-CoV-2 and Other Respiratory Viruses: A Systematic Review. The Journal of infectious diseases, 223 (4), 550-561. doi:10.1093/infdis/jiaa742

Wei, J. & Li, Y. (2016). Airborne spread of infectious agents in the indoor environment. American journal of infection control, 44 (9 Suppl), S102-8. doi:10.1016/j.ajic.2016.06.003.

https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-aerosole-risiko-draussen-100.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/aerosolforscher-gefahr-corona-ansteckungen-100.html

https://www.irishtimes.com/news/ireland/irish-news/outdoor-transmission-accounts-for-0-1-of-state-s-covid-19-cases-1.4529036

Positionspapier der GAeF unter: https://ae00780f-bbdd-47b2-aa10-e1dc2cdeb6dd.filesusr.com/ugd/fab12b_647bcce04bdb4758b2bffcbe744c336d.pdf

 


[1] Riedel-Heller, S. & Richter, D. (2020). COVID-19-Pandemie trifft auf Psyche der Bevölkerung: Gibt es einen Tsunami psychischer Störungen? Psychiatrische Praxis, 47 (8), 452-456. doi:10.1055/a-1290-346

[2] Štefan, L., Sporiš, G. & Krističević, T. (2018). Are lower levels of physical activity and self-rated fitness associated with higher levels of psychological distress in Croatian young adults? A cross-sectional study. PeerJ6, e4700.

[3] Sallis, R., Young, D. R., Tartof, S. Y., Sallis, J. F., Sall, J., Li, Q. et al. (2021). Physical inactivity is associated with a higher risk for severe COVID-19 outcomes: a study in 48 440 adult patients. British journal of sports medicine. doi:10.1136/bjsports-2021-104080

 

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