Animal Athletics - Das Ganzkörpertraining, das dein inneres Tier zum Leben erweckt

Lesezeit: (5) wilde Minuten

Von Bewegungsabläufen aus der Tierwelt inspiriert, bietet Animal Athletics eine effektive und vielseitige Bodyweight-Trainingsweise! - zum Affen machen ist ausdrücklich erwünscht! 

In diesem Artikel erfährst du, warum du Animal Moves in dein Training integrieren solltest und erhältst mit einem Workout-Video ein Beispiel, wie eine solche Einheit aussehen kann.

 

Ein Fitnesstrend wie jeder andere? Was dahinter steckt!

Was auf den ersten Blick wie einer der zahllosen neuen Trends wirkt, die die Fitnesswelt hervorbringt, ist in Wirklichkeit das absolute Gegenteil - die ursprünglichste Form der Bewegung.

Das vorgestellte Trainingskonzept, steht der Problematik des Bewegungsmangels und der Bewegungseinseitigkeit in unserer westlichen Gesellschaft also direkt und kraftvoll gegenüber.

 

Ein Blick in die Menschheitsgeschichte und auch kindliche Entwicklung zeigt: Es liegt nicht in der menschlichen Natur sich überwiegend in einer sitzenden Haltung zu befinden, wie es der deutsche Durchschnittserwachsene täglich 11,5 Stunden tut. [1] Vielmehr zeigt sich, dass das umfangreiche Bewegungsspektrum eines Jägers und Sammlers oder Kleinkindes in der Erkundungsphase das ist, was unserem Körper guttut. Animal Moves schöpfen mit der Tierwelt als Vorbild das gesamte Ausmaß der menschlichen Bewegungsmöglichkeiten aus - und fordern dich mehr als du jetzt vielleicht noch annehmen magst.

Mit Animal Athletics wird dein Körper wieder dafür genutzt, wofür er geschaffen ist und somit auf spielerische Weise gesund und athletisch!

 

Kriechen wie eine Eidechse, hüpfen wie ein Känguru - das erwartet dich bei Animal Athletics!

Die funktionellen Übungen bedienen sich ausschließlich dem eigenen Körpergewicht - teures Equipment ist also eine Fehlanzeige! Ziel ist es, den Körper auf effektive Weise ganzheitlich zu trainieren und die in unserem Erbgut veranlagte, natürliche Bewegungsintelligenz wieder zum Leben zu erwecken. Auf animalisch-spielerische Weise, wird also wieder gehüpft, gekrochen und gekrabbelt was das Zeug hält.

 

Dabei wird der Körper bei den animalischen Bewegungen,im Gegensatz zu vielen Trainingsweisen im Fitnessstudio, bei denen einzelne Muskeln isoliert trainiert werden, als Ganzes gefordert und gefördert.

Im Rahmen der Möglichkeiten, die man als Homo sapiens nun einmal hat, sind der Fantasie bei der Durchführung der Übungen, ihrer Variationen und Kombinationen keine Grenzen gesetzt.

Unter Einbezug aller Körperpartien ergeben sich bei den Movements somit eine Menge verschiedener Bewegungsebenen, -richtungen, sowie Gelenkwinkelstellungen. Einseitige Belastungen, die zu Dysbalancen führen, kommen dabei also so etwa häufig vor wie Eisbären in der Wüste!

Genauso unterschiedlich wie die Stärken der Tiere, sind auch die Anforderungsprofile der Übungen. Das „Känguru“ zielt auf eine explosive Kraftentfaltung in den Beinen ab während bei der „Eidechse“ vor allem eine maximale Rumpfspannung gefordert ist.

Jeder, der es einmal ausprobiert, wird vermutlich aufgeregt feststellen, wie spaßig und zugleich anstrengend es ist, sich in ein Tier hinein zu versetzten und sich wie es fortzubewegen!

 

Wozu das ganz(heitliche)e Affentheater?

Die Nutzen von Animal Moves sind vielseitiger als man vielleicht zunächst annehmen mag.

Animal Athletics - Die Vorteile:

• natürliche und spielerische Belastung
• kein Equipment notwendig
• vielfältig einsetzbar (Aufwärmen, Haupttraining, Gruppensport, Familie, Kinder- und Jugendgruppen etc.)
• Ganzheitlicher Trainingsansatz (Verbesserung aller motorischen Fähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination, Beweglichkeit)
• Kräftigung der gesamten Muskulatur
• schonende Mobilisierung und Aktivierung der Gelenke
• Aktivierung des Fasziengewebes
• Rückenfreundlichkeit und geringes Verletzungsrisiko

 

Im Zusammenhang mit funktionellem Training ist die „Ganzheitlichkeit“ ein häufig propagierter Begriff. Animal Athletics zählt dabei zu den wahren Meistern des ganzheitlichen Trainings. Doch was genau ist damit gemeint? - ein Beispiel: Was bringt es einer Raubkatze, wenn sie schnell genug ist und genügend Ausdauer hat eine Antilope zu erreichen, aber dann die Kraft fehlt um sie zu erlegen? Oder sie bereits auf weite Entfernung erkannt wird, da sie nicht genügend beweglich und koordinativ geübt ist um sich anzuschleichen? Richtig - nichts!

Sowohl beim Tier als auch beim ausgewogenen Athleten kommt es also auf ein harmonisches Zusammenspiel der leistungsbestimmenden Faktoren an. Diese körperlichen Faktoren werden in der Trainingswissenschaft in die folgenden fünf motorischen Fähigkeiten kategorisiert [2]:

• Ausdauer
• Kraft
• Schnelligkeit
• Koordination
• Beweglichkeit

Und eben all diese relevanten Komponenten können durch Animal Moves gleichmäßig trainiert werden. Doch damit ist es noch nicht getan!

 

 

Weitere (wissenschaftliche) Gründe sich auf die Brust zu trommeln und mit dem Training zu starten!

Zusätzlich bestehen spezielle Mischformen und Ausprägungen dieser motorischen Fähigkeiten, welche sich durch das Training erheblich steigern lassen.

Die Plyometrie bezeichnet beispielsweise die reaktive Schnellkraft, welche z.B. in den meisten Mannschaftssportarten sehr gefragt ist, da sie eng mit der Sprungkraft und Sprintschnelligkeit gekoppelt ist.

Außerdem wird durch das Training unter anderem die Körperwahrnehmung - auch Propriozeption genannt - geschult. Sie stellt einen Teilaspekt der Koordination dar und beschreibt die Orientierung des Körpers im Raum. Durch Rezeptoren werden die Stellungen und Bewegungen der Gelenke erfasst - und je abwechslungsreicher bzw. intensiver das Ganze stattfindet, desto differenzierter wird dieser neuronale Prozess auf lange Sicht. Daraus können wiederrum positive Effekte auf die Körperhaltung sowie Motorik entstehen und Verletzungen vorgebeugt werden.

Kurz und knapp: Animal Athletics geben dir alles, was du brauchst um dich als tierisch guter Athlet in deiner Sportart oder einfach gesund durch den Großstadtdschungel bewegen zu können.

 

Einsatzmöglichkeiten von Animal Athletics

Animal Moves sind sehr vielfältig einsetzbar. Sie können z.B. in der Erwärmungsphase eines Trainings auftauchen oder eine eigene Trainingseinheit bilden. Außerdem eignen sie sich super als Bewegungsspaß für Kinder und Familien - Die Kids werden es lieben, wenn das Krokodil die Frösche jagt oder die Krabbe unter dem Monster durchkrabbelt!

Auch örtlich bist du bei der Ausübung vollkommen ungebunden. Entsprechend der Naturverbundenheit, die dem Konzept innewohnt, machen Animal Athletics natürlich am meisten Spaß im Freien. Sei es am Strand, im Wald, Stadtpark oder Garten - tobe dich aus und beziehe deine Umwelt mit ein. Lies in unserem Artikel Outdoor Fitness Training - warum besser draußen Sport machen?! Wieso man vom Sport unter freiem Himmel besonders profitiert.

Bei unseren Bootcamps an der frischen Luft sind Animal Moves fester Bestandteil der Trainingskonzeption und fließen regelmäßig in die Zirkel ein. Entdecke das Tier in dir und melde dich zum Probetraining an - dein Rudel wartet schon auf dich! ;)

Nachdem du nun, zugegeben recht theoretisch, eine Menge über das Was und Warum gelesen hast, ist es jetzt an der Zeit selber aktiv zu werden. Falls du das Ganze also einmal ausprobieren möchtest, haben wir 6 hilfreiche Praxistipps für dich. Außerdem findest du weiter unten ein speziell entworfenes Workout-Video voller Animal Moves - Beast-Mode on!

 

Darauf kommt es an - 6 hilfreiche Praxistipps:

1. Aufwärmen:

Wärme dich kurz auf bevor es an die Übungen geht! Ein paar Hampelmänner und Lockerungsübungen reichen schon um dich auf Betriebstemperatur zu bringen und Verletzungen vorzubeugen.

2. Tiere haben keine Schuhe:

Führe die Movements wenn möglich barfuß aus! Die sensomotorische Rückmeldung der Füße auf sich verändernde Untergründe ist somit genauer und die Bewegung kann optimal feingesteuert werden. Eine ausgeprägte Fußmuskulatur, Sprunggelenks- und Zehenbeweglichkeit wirkt sich zudem positiv auf ein flüssiges, aufrechtes Gangmuster aus und macht es sogar effizienter!

3. Bewegungsausführung: 

Ziel ist ein kontrolliert kraftvoller Bewegungsflow - möglichst mühelos aussehend und geräuschlos. Auch wenn das nicht direkt auf Anhieb der Fall sein sollte, werden dich schon die ersten Fortschritte mit großem Stolz erfüllen!

4. Krokodilatmung:

Mach durch die Nase tiefe Atemzüge in den Bauchbereich! Achte dabei auf einen gleichbleibenden Rhythmus. Ein Video zur Anleitung findest du hier!

5. Fokus/Flow:

Lass dich auf die Bewegung ein, spüre wie du darin aufgehst und alles um dich herum zur Nebensache wird!

6. Progressive Steigerung:

Starte mit Basisübungen und arbeite dich zu komplexeren Bewegungsflows vor! Höre auf deinen Körper - fordere, aber überfordere ihn nicht.

 

Literaturtipps

Im deutschsprachigen Raum gibt es vor allem zwei Bücher die sich explizit mit Animal Athletics/Moves beschäftigen:

Animal Athletics: Bodyweight-Training mit Animal Moves nach dem Vorbild der Natur, Autoren: Fabian Allmacher; Eva Foraita

Animal. Moves.: Tierisch fit mit intensivem Ganzkörpertraining, Autoren: Dr. Christian Zippel; Alex Fischer

 

Quellen:

[1] http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-10/sitzen-gesundheit-arbeit

[2] Bös, K. & Mechling, H. (1983). Dimensionen sportmotorischer Leistungen. Schorndorf: Hofmann.

[2] Allmacher, F. & Foraita, E. (2016). Animal Athletics: Bodyweight-Training mit Animal Moves nach dem Vorbild der Natur. Riva-Verlag: München

[3] Fischer, A. & Zippel, C. (2016). Animal. Moves.: Tierisch fit mit intensivem Ganzkörpertraining.Gräfe und Unzer Verlag: München