Probetraining

Zurück zum Normalgewicht: Timos Erfolgsgeschichte

29. April 2021
von Christoph

Ein Erfahrungsbericht über Original Bootcamp

Unser Hamburger Bootie Timo Reinke hat Original Bootcamp auf einer Urlaubsreise mit der AIDA kennen gelernt. Nachdem er dort zwei Wochen lang trainiert hat, hat er Blut geleckt. Das Ziel: 6 kg in 8 Wochen abnehmen. Jede Woche dokumentiert er seine Erlebnisse und Erfolge bei uns. Wir sind gespannt. Stay Strong Timo!

Die Rahmendaten: Kurs: Mixed Trainer: David Abankwa Trainingszeiten: Di & Do, 19.30-20.30 Uhr Location: Eppendorfer Park, Hamburg

 

Die erste Woche im ´Camp David´ - Quälender Start und Chiquitas

Bei meinem letzten Bootcamp vor zwei Jahren schipperte ich mit der AIDAluna über den Nordatlantik in Richtung Nordkap. Die OBC-Coaches Anna und Linda waren mit an Bord und boten sportbegeisterten Kreuzfahrern während der Nordtour ihre Dienste an - bei Wind und Wellen ging es auf dem Sportdeck ordentlich zur Sache. Seegang und Nieselregen machten so manche Bootcamp-Einheit zum kleinen Urlaubsabenteuer.

Acht Wochen zurück zum Normalgewicht

Im Mai darauf habe ich festen Boden unter den Füßen. Mein zweites Bootcamp findet im nahe gelegenen Eppendorfer Park statt, in Sichtweite zur Uniklinik. Mit dem Fahrrad brauche ich nur ein paar Minuten, um den Gruppentreffpunkt zu erreichen. Der Kurs ist ein Geburtstagsgeschenk meiner Freundin, die der Auffassung war, dass ich seit der Geburt unseres Sohnes im Oktober letzten Jahres einige Pfunde zugelegt habe. Da mir die leichte Gewichtszunahme schon selbst beim Überstreifen meines Lieblingssweaters aufgefallen war, reagierte ich begeistert auf den dezenten Anstoß. Das OBC-Camp kam wie gerufen, um den Kampf gegen sechs überschüssige Kilos anzutreten, die sich auf meinen Rippen breitgemacht hatten. Bei einer Körperlänge von 193 cm möchte ich am Ende des Camps gerne 93 anstatt 99 kg auf der Digitalwaage angezeigt bekommen. Das Ziel ist damit klar abgesteckt.

Dienstag, Einheit 1: OBC-Coach David, der nach den Early Bird-Gruppen am Morgen nun die drei Feierabendkurse verarztet, kennt beim Start in die Camp-Woche keine Verwandten. Schongang? Fehlanzeige! Vollgas ist angesagt. Wer sich fragt, was ein ganzheitliches Powertraining ist, bekommt die Antwort spätestens nach der ersten Bootcamp-Einheit schonungslos serviert. Das Training heißt so, weil am Tag nach den ersten drei Zirkelrunden der Muskelapparat ganzheitlich schmerzt. "Die erste Einheit ist immer am Schlimmsten", meint mein Camp-Buddy Andreas, der gerade einen Acht-Wochen-Kurs hinter sich gebracht hat und nun direkt wieder bei David im Eppendorfer Park auf der Yogamatte steht. "Ab der zweiten Einheit wird es leichter", muntert er mich auf. Andreas behält recht.

Am Donnerstag schleppe ich mich zwar mit ungeahnten Schmerzen in der Bauchmuskulatur zur zweiten Trainingsrunde, doch nach dem intensiven Warm-up läuft es wie geschmiert. Gut angeschwitzt überstehe ich den heutigen Parcours ohne größere Probleme. Hart ist nur die Gemeinschaftsübung am Ende des Zirkels, bei der alle Bootcamper (7 Ladies und 3 Gentlemen) auf ihren Isomatten die Bananenposition einnehmen sollen: Arme und Beine bleiben 20 Sekunden parallel zueinander in der Luft, sodass der Körper mit etwas Phantasie einer Chiquita gleicht. Acht Serien verlangt David von uns, bevor die oberen und unteren Extremitäten entspannt abgelegt werden dürfen. Die erste Woche ist geschafft. Mein Körpergefühl ist direkt besser geworden, doch für einen Freudensprung auf die Waage ist es wohl noch zu früh. Schön am Ball bleiben, wie der HSV in der Relegation. Dann klappt es auch mit dem Normalgewicht.

Early Bird Bootcamp

 

Fitnesstest und koreanische Kiebietze - Die zweite Woche...

...beginnt am Dienstag direkt mit dem OBC-Fitnesstest - und das bei extrem schwüler Luft. Gefühlt müsste jeden Moment ein Gewitter losgehen. Nicht gerade angenehm, sich bei dieser drückenden Hitze auszupowern, aber das ist der Deal beim Bootcamp - Schnee, Regen oder Hitze gehören dazu. Coach David drückt jedem Bootie eine Karte in die Hand (die Fit Card), auf der die heutigen Ergebnisse bei den einzelnen Stationen eingetragen werden sollen. Ein paar Wochen später kann ich dann Schwarz auf Weiß sehen, welche Fortschritte ich gemacht habe. Die sieben Test-Stationen werden paarweise durchlaufen: Ein Bootie gibt eine Minute Vollgas - alles, was drin ist - der Partner zählt, motiviert, korrigiert und notiert das Ergebnis. Nebenbei verkündet David, dass die Belastung von bisher 40 auf erfrischende 60 Sekunden hochgeschraubt wird. Ich schnappe mir Nicole als Motivationspartnerin. Da sich 60 Sekunden wie Kaugummi ziehen können, ist die Anfeuerung durch den Matten-Buddy bei einigen Übungen unverzichtbar, um auf eine akzeptable Anzahl Burpees oder Push-ups zu kommen. Nicole und ich versuchen wechselseitig, das Maximum aus unseren Muskeln zu kitzeln. Das Ergebnis auf der OBC-Fit Card kann sich sehen lassen...

Am Donnerstag ist das Wetter top - etwas abseits von qualmenden Grills im Eppendorfer Park hat David den Parcours errichtet. Der Duft von Steaks und Chicken Wings lässt uns völlig kalt. Auch drei schaulustige Koreanerinnen, die auf einer Parkbank lümmeln und sich in ihrer Landessprache über das Geschehen auf den Isomatten amüsieren, lassen wir links liegen. Die Gruppe konzentriert sich auf den Zirkel. Der stellt für mich eine große Herausforderung dar, denn bei vier der sieben Stationen betrete ich Neuland. Den "Star Jump" oder den "Surfer" habe ich noch nicht verinnerlicht, sodass ich die erste Runde etwas unsicher beginne. David lässt mich nicht hängen und korrigiert blitzschnell meine Bewegungen. Das fruchtet - in Runde zwei höre ich erste Lobeshymnen: "Super, Timo, so ist es richtig!" "Klasse, läuft doch", denke ich.

David wird während des Zirkels häufig von vorbeiflanierenden Parkbesuchern angesprochen, "ob man denn spontan noch einsteigen könne". David schüttelt lächelnd den Kopf: "Sorry, wir sind schon gerammelt voll." Die Nachfrage ist groß, David verweist aber auf nachfolgende Kurse, für die man sich bereits jetzt auf der OBC-Homepage anmelden kann.

 

Turbo-Boost und Tabata-Session - Die dritte Woche...

...beginnt laut, denn aus unserem Badezimmer tönen am Morgen Jubelschreie. Kein HSV-Sieg, nein, die Digitalwaage zeigt tatsächlich 1,5 Kilo weniger als in der Vorwoche an. Trotzdem kein Grund übermütig zu werden - das ist nur ein Etappenziel. "Schön auf dem Teppich bleiben", denke ich.

Outdoosport mit original Bootcamp mit Top Trainern

Fakt ist aber: Ich habe im Alltag mehr Power in den Beinen. Egal ob beim Radfahren, Treppensteigen oder Kinderwagenschieben - ich kann den Turbo-Boost zünden. Auch meine Körperspannung hat sich deutlich verbessert, ich spüre sogar meine seitlichen Bauchmuskeln.

Am Dienstag hat David einige Cardio-Übungen in den Zirkel eingebaut - das ist unüberhörbar, denn in den Pausen wird deutlich mehr geschnauft. Besonders in Wallung gerate ich bei den Hampelmännern (Jumping Jacks). David peppt die Übung noch etwas auf, indem er das dicke, schwere Seil einbindet (ropes wiegen zwischen 6 und 15 Kilo). Wir sollen die Seilenden greifen und damit die Hampelmann-Sprünge machen (kommt aus dem Ropetraining und heißt Jumping Jack Waves): brutal! Hier zählt jede Sekunde, auf jeden Fall die heftigste Übung, die ich bisher im Original Bootcamp erlebt habe. Dagegen kommt mir der acht Kilo schwere Medizinball federleicht vor, den ich anschließend gehockt aufnehmen, über meinen Kopf heben und dann im Sprung mit Wucht auf den Rasen sausen lassen soll. Ist auch anstrengend, keine Frage, aber nicht so heftig wie die "Waves".

Am Donnerstag darf sich jeder Bootie auf seiner eigenen Isomatte austoben. "Kein Zirkel heute, wir machen Tabata Training", verkündet David nach dem Warm-up. Das bedeutet: 20-Sekunden-Serien am Fließband. Tabatas sind höllisch intensiv, weil man dicht an der Leistungsgrenze trainiert. Insgesamt kommen neun Tabatas (Übungen) auf uns zu: jeweils drei für die Beine, die Arme (Stütz) und den Bauch/Rumpf. Jede Tabata-Übung besteht aus acht Einheiten à 20 Sekunden, dazwischen je 10 Sekunden Pause. Viel Zeit zum Plaudern bleibt da nicht - alle Bootcamper kämpfen isoliert auf ihrer Matte mit dem eigenen Schweinehund. Trotzdem schweißt es zusammen, die 72 Serien gemeinsam in der Gruppe abzuarbeiten. Als ich meine Isomatte zusammenrolle, weiß ich, was ich in der letzten Stunde getan habe. Das zufriedene Gefühl kann mir keiner nehmen...

 

Schafskälte und Schweinerunde - Die vierte Woche

Dienstag, siebte Einheit: "business as usual" bei nahezu sommerlichen Temperaturen. Normaler Zirkel ohne viel Schnickschnack, aber mit einigen netten Cardio-Elementen. Schweißtreibend ist vor allem die Punch-Übung mit Partner (Pratzen-Training). Mein Gegenüber zieht sich Pratzen aus flexiblem Polyurethan über und hält sie mir fordernd vors Gesicht. Ich schalte umgehend in den Rocky Balboa-Modus und zimmere mit maximaler Frequenz - rechts, links - meine Handrücken gegen die Pratzenflächen. "Pam, Pam, Pam!" Apollo Creed wäre sicher nervös geworden... zumindest suchen einige halbstarke Jugendliche, die uns von einer Parkbank aus beobachten, respektvoll das Weite.

original Bootcamp outdoor Training

Am Donnerstag hat es deutlich aufgefrischt, die berühmte Schafskälte zieht durch den Eppendorfer Park, dazu Schauer im Zehn-Minuten-Takt - herzlich Willkommen in Hamburg. Passend zu den äußeren Bedingungen präsentiert uns David die "Schweinerunde". Wer denkt, dass im Bootcamp immer nur schnöde der Zirkel-Parcours aufgebaut wird, ist schief gewickelt. Abwechslung ist angesagt - OBC-Trainer sind kreativ! "Keine Geräte, nur Übungen mit dem eigenen Körpergewicht", lautet Davids Ansage. In der nächsten halben Stunde wird jeder Bootie mit seiner Isomatte verschmelzen. Drei Übungen sind vorgegeben: Bauchaufzüge, Liegestütze und Jumping Jacks - das Basispaket. Wir starten in Runde 1 mit 20 Wiederholungen je Übung, zählen muss jeder selbst (ehrlich währt am längsten). Die Wiederholungen werden in jeder Runde um zwei reduziert - schrittweise geht es von 20 abwärts, bis wir nur noch zwei Bauchaufzüge, zwei Liegestütze und zwei Hampelmänner machen müssen. "Geht ja noch", denke ich. Doch jetzt kommt der Haken: Nach jeder Runde sollen wir auch noch den "Surfer" mimen. Die Isomatte mutiert zum Surfbrett, auf dem wir uns paddelnder Weise "fortbewegen" sollen. 40 alternierende Armzüge sind in jeder Runde zusätzlich zum Basispaket gefordert (also insgesamt 400!) - das zieht. Auf dem Wasser hätte man mit dieser Schlagzahl vermutlich locker die Binnenalster überqueren können. So sehr wir auch paddeln, unsere "Boards" scheinen auf dem Rasen festgetackert zu sein. In den letzten Runden muss ich richtig kämpfen, die schweren Arme schmerzen, dann bin ich endlich am Ziel. Die "Schweinerunde" trägt ihren Namen definitiv zu Recht. Halbzeit im Kurs: acht Park-Einheiten liegen hinter uns. Das Camp schließt für eine Woche seine Pforten, dann geht es frisch und munter mit dem zweiten Trainingsblock weiter. Für die OBC-freie Zeit hat uns David per Mail mit Challenges versorgt - langweilig wird die Woche also nicht...

 

Diamanten und Dirty Dogs - Die fünfte Woche

Um in der Camp-Pause nicht einzurosten, habe ich am Samstag an einem Spendenlauf durch die HafenCity teilgenommen, dem HSH Nordbank Run. Den Schwung von der Laufstrecke nehme ich mit in den Park, wo David uns schon sehnsüchtig erwartet. Start frei für den zweiten Kursblock... Der Zirkel hat heute zwei Cardio-Einheiten zu bieten. An der ersten Station erwartet uns der "Hürdenwald", den David als ehemaliger Mehrkämpfer besonders liebevoll erklärt: "Ihr lauft seitlich über die Hürden, nicht nach unten schauen, Beine maximal anziehen, ab geht die Post." Wie Florian Schwarthoff in seinen besten Zeiten schweben wir seitwärts über die orangenen Mini-Hindernisse und verbreiten so vorolympisches Flair in der Hamburger Grünanlage. Auch die zweite Schnauf-Station hat es in sich: Strecksprünge aus der Hockposition heraus (Jump-Up-Burpee), den Sprung mit der Oberschenkelmuskulatur abfedern und wieder sanft in der Hocke landen. Zwischen den Sprüngen soll laut David keine schöpferische Pause eingelegt werden. Nach einer Minute haben meine vierköpfigen Oberschenkelstrecker Feuer gefangen - die Beine brennen. Zur Abkühlung folgen die "edlen" Diamant-Liegestütze: Man nimmt die Hände so zusammen, dass ein Dreieck entsteht (Diamant) und pusht 60 Sekunden lang. Sehr praktisch, denn ich vergesse dabei ganz schnell das Brennen im Quadrizeps. Dieser Dienstag war nicht von schlechten Eltern...

Auspowern, abnehmen und frische Luft mit original Bootcamp

Donnerstag, die zehnte OBC-Einheit: In Hamburg hat sich der Sommer breitgemacht. Die Sonne knallt, die Luft ist drückend. "Ich messe aktuell noch 32 Grad hier im Park", begrüßt uns David um 19.30 Uhr. Nur sechs Booties sind heute aufgetaucht, die Hitze hat wohl einige abgeschreckt, sich dem Zirkel zu stellen. Gründe, nicht zu kommen, gibt es immer. Mein Motto lautet: "Stay strong". Ich bin noch ein wenig lädiert, am Mittwochabend habe ich mich zwei Stunden beim Beachvolleyball ausgetobt. Die Wühlerei im Sand hat Spuren hinterlassen, Arme und Beine sind schwer, kombinierter Bootie-Volleyball-Muskelkater... Aus dem schier unerschöpflichen OBC-Übungskanon präsentiert uns David den "Dirty Dog". Auf allen Vieren heben wir ein Bein rechtwinklig zur Seite und verharren am höchsten Punkt - so wird der Gesäßmuskel gestählt (Gluteus maximus). Zwei junge Japanerinnen, die unter einem Regenschirm Schutz vor der Sonne suchen, schauen etwas irritiert, als wir mit angehobenen Beinen den Gassi-Gang eines Hundes simulieren. Dieser Trainingstrend scheint in Tokio noch unbekannt zu sein. Beim "Hand walk" laufen die Hände vor und zurück: aufrechter Stand, Beine sind und bleiben gestreckt, mit den Fingern berühre ich die Zehen. Dann arbeiten sich meine Hände auf dem Rasen nach vorne, bis mindestens die Liegestützposition erreicht ist. Kurz (inne)halten und Rückmarsch zum Ausgangspunkt. David merkt an: "Körperspannung! Dein Becken schaukelt wie ein Kreuzfahrtschiff bei Seegang." Eine deutliche Durchsage, die mich zur Korrektur meiner Haltung anregt. Anstatt "Hitzefrei" erwartet uns am Ende noch eine Tabata-Session. Das bedeutet: vier Minuten Zähne zusammenbeißen. Acht Intervalle – viermal Burpees, viermal Froschsprünge. Halleluja! Überrascht stelle ich fest, dass mir die Burpees relativ leicht fallen, kein Vergleich zur ersten Woche. Die vielen Stützübungen haben Früchte getragen. Die Hock-Streck-Sprünge zwingen mich an diesem Donnerstag nicht in die Knie, ich kann sogar das Tempo steigern. Ein Trainingserfolg, den sich David auf seine Fahne schreiben kann.

 

Home Office und Hurricanes - Die sechste Woche

Dienstag, die elfte Einheit wartet. Motiviert streife ich meinen Sportdress über, doch das Wetter bremst mich aus. Dunkle Wolken ziehen auf. Gerade als ich mich aufs Rad schwingen will, bricht das Unwetter los: Blitze, Donner, Starkregen! Erinnerungen an den Film "Das siebte Zeichen" mit Jürgen Prochnow werden wach. Im Schutz der Tiefgarageneinfahrt warte ich den Wolkenbruch ab. Als das Gewitter die Kurve kratzt, fahre ich blitzartig los, um noch einen Teil der Einheit mitzubekommen. Doch im Park ist "tote Hose". Bei Gewitter dürfen die OBC-Coaches kein Training abhalten. David hat alle aus Sicherheitsgründen nach Hause geschickt. "Vernünftig", denke ich und radle zurück. Einigermaßen trocken komme ich in der heimatlichen Basis an. Was nun? Der Sportsgeist ist geweckt und will bespasst werden - ohne Burpee geh' ich heute nicht ins Bett. Also Home Office: Rechner hochfahren, Socken aus, Yogamatte im Wohnzimmer ausrollen. Ich öffne die Datei mit dem "Trainingsplan für Urlauber", die David uns per Mail für den Notfall geschickt hat. Ich nehme mir vier der bilderreich beschriebenen Übungen vor und starte meinen Indoor-Zirkel: Dank meiner Digital-Armbanduhr habe ich die Sekunden während der drei Runden immer im Blick. Mountainclimber, Lat(issimus)zug, Ausfallschritte und Shoulder Bridge sind allesamt Übungen, die man wunderbar auf der Heimatmatte durchziehen kann. Laute Musik zur Untermalung fällt weg - der Kleine schlummert im Nebenzimmer und hat keine Lust auf "Sabotage" von den "Beastie Boys". Ich trainiere im Stillen. Vorteil beim OBC-Home Office: Der Weg zur Dusche ist extrem kurz...

Erfolgserlebnisse mit dem Training von original Bootcamp

Am Donnerstag (Einheit 12) lässt kein Gewitter den Kurs ins Wasser fallen, dafür bricht ein anderes Unwetter über uns herein: Hurricanes! "Jetzt wird es laufintensiv", freut sich David. Das Camp spaltet sich in Zweierteams auf. Eine Gruppe läuft, die andere Gruppe trainiert parallel auf den Yogamatten, die wir zum Schutz vor dem Regen unter einem großen Baum ausgebreitet haben. Heute ist Teamwork gefragt. David gibt eine Übung vor (zum Beispiel Push-ups), die von der Matten-Fraktion so lange durchgezogen wird, bis der Laufpartner abklatscht. Als Laufstrecke dient ein nicht weit entfernter Gehweg. Die Parklaternen markieren den Start- und Zielpunkt der etwa 70 Meter langen Bahn. "Euer Sprinttempo sollte bei 80 Prozent liegen" fordert David ein, "zurück wird locker getrabt". Aber nicht zu langsam, denn der Team-Buddy wartet sehnsüchtig auf die rettende Hand zum Abklatschen. Beim Zurücktraben sieht der Läufertrupp bereits aus der Ferne, welche Übung gleich auf der Matte gefordert ist. Zwischen Laufbahn und Matte soll keine Pause entstehen - das macht die "Hurricanes" so intensiv. David variiert die Matten-Übungen - mal sind die Bauchmuskeln dran, dann die Arme oder eine Runde Burpees: Alles, was die OBC-Schatzkiste hergibt. Die Sprints sind dagegen immer gleich und werden zum Ende hin recht zäh. Trotzdem versucht jeder Bootie, das Tempo zwischen den Laternen hoch zu halten. Wie bei den Bundesjugendspielen spurten wir Runde für Runde um die Wette. Ich bin so im Geschwindigkeitsrausch, dass ich gar nicht sagen kann, wie viele "Hurricanes" wir letztlich gerannt sind - 15 waren es mindestens. Olympiasieger Usain St. Leo Bolt trainiert auch nicht anders...

 

Trizeps-Tortur und Track & Field - Die siebte Woche

Dienstag, OBC-Einheit Nummer 13: Nachdem die Vorwoche nur Regen zu bieten hatte, verirren sich jetzt wieder Sonnenstrahlen in den Eppendorfer Park. Home Office und Hurricanes sind Geschichte - heute wartet ein "normaler" Zirkel auf die in der siebten Woche deutlich straffer geformten Bootcamp-Bodies. Aber was heißt schon normal? Jede Einheit hat es in sich und wird von David individuell ausgearbeitet – heute widmen sich gleich mehrere Übungen unseren Trizepsmuskeln. An der ersten Station greifen wir mit beiden Händen eine acht Kilo schwere Kugelhantel (Kettlebell) und halten sie bei aufrechtem Stand und gestreckten Armen hoch über unserem Kopf. Jetzt die Arme beugen, sodass die Kettlebell den Rücken hinunter geschoben wird. Kontrollierte Bewegung, die Ellenbogen bleiben dicht am Kopf. Hoch und runter, 60 Sekunden lang. Da kommt Freude auf. Bei einigen Mädels muss David Hilfestellung leisten, damit die bleierne Kugel den Weg zurück in die Streckposition findet. Die Arme zittern gewaltig. "Gebt Gas! Ich will, dass Ihr Euch morgen unter der Dusche nicht mehr einseifen könnt", dirigiert David. Die Übung "Kettlebell Overhead Tricep Extension" werden wir so schnell nicht vergessen. An der Folgestation müssen Trizeps- und Deltamuskeln direkt wieder ran. Das "Fitness Tube" ist mit nur einem Latexband zwischen den Griffen deutlich schlanker bestückt als der klassische "Body Expander" aus den 1980er Jahren, der mit fünf Bändern protzte und dem Muckibuden-Klientel zu Schwarzenegger-Armen verhalf. Im Bootcamp ist die Ein-Band-Variante im Einsatz: Einen Fuß mittig auf das Band stellen, Oberkörper bei geradem Rücken leicht nach vorne neigen, Hände an die Griffe. Jetzt die durchgestreckten Arme seitlich gegen den Widerstand nach oben führen, kurz halten und das Band langsam wieder ablassen – nach einer Minute sind die Arme fest. "Schön zwischendurch ausschütteln", rät David nach der Trizeps-Tortur, soweit das in der knappen Wechselphase (10 Sekunden) möglich ist. Die Intensität im Zirkel ist hoch, ebenso wie die "Frog Burpee Hops", bei denen der übliche Burpee-Strecksprung durch einen Froschhüpfer in die Luft ersetzt wird. Eigentlich müsste jetzt "Kermit der Frosch" mit wild fuchtelnden Armen um die Ecke gestürmt kommen und uns zurufen: "Applaus, Applaus!" Neugierig hebe ich mit meinem Partner das "Lebert Buddy System" aus dem Gras auf - an dem strapazierfähigen Schlingentrainer können sich zwei Booties gleichzeitig auspowern (bilaterales Widerstandstraining): Ich umfasse den Griff am linken Geschirrende und halte bei aufrechtem Körper die Spannung (Core-Übung), der Kollege packt die beiden Griffe auf der rechten Seite und macht alternierende Ruderzüge - so schnell er kann. Nach 30 Sekunden ist Griffwechsel. Puh, für heute reicht´s mir. Der Muskelkater in den Armen ist vorprogrammiert...

Muskelkater in den Armen vorprogrammiert bei original Bootcamp

Donnerstag, die 14. Einheit: Es ist drückend warm, "summer in the city". Schon der kurze Trip mit dem Rad zum Park bringt die Transpiration in Gang. Mein Funktionsshirt muss ganze Arbeit leisten. Heute werden wir daran erinnert, dass David sich seine ersten Lorbeeren in der Leichtathletik verdient hat. "Wir starten mit einer Serie ABC-Läufe", verspricht der ehemalige Mehrkämpfer. In Zweierreihen postieren wir uns am Gehweg und arbeiten verschiedenste Laufmuster ab. Nach zehn Durchgängen in der Laufschule (Seitwärtslauf mit Überkreuzen, Hopser-, Sprunglauf, etc.) bin ich eigentlich schon bedient. Der Schweiß rinnt in Bächen. Auch im Zirkel bleibt es track & field-lastig: Seitliche Sprünge mit geschlossenen Füssen über eine Mini-Hürde (speed and agility hurdle) - rechts, links, 60 Sekunden ohne Pause, als ob man auf der Skipiste den Hang hinunterwedelt. Anschließend soll ich mich an der im Gras drapierten Koordinationsleiter (speed ladder) zügig nach vorne durcharbeiten und dabei rechts und links jeweils tief in die Hocke gehen. "Kleine Schritte, schnelles Bewegungsmuster, leichtfüßig bleiben", erklärt David den Weg durch die Sprossen. Und dann ist da noch die Sechs-Kilo-Hantel, die ich mit beiden Händen fassen und hoch über meinem Kopf kreisen lassen soll. Die Arme bleiben gestreckt, kleiner Radius, maximale Power. Fühlt sich an, als ob man in luftiger Höhe einen Cocktail mixt. Der Hantel-Kreisel geht brutal in die Arme. Heute sehne ich mich bei vielen Stationen nach dem rettenden Countdown. So kaputt war ich selten nach einer OBC-Einheit. Mein Sport-Sandwich von Dienstag bis Donnerstag (OBC/Beachvolleyball/OBC) verlangt mir einiges ab. Aber von nix kommt nix! Das Original Bootcamp biegt langsam auf die Zielgerade ein. In der siebten Trainingswoche hat die Intensität der Übungen spürbar zugenommen. Ich kann inzwischen zwar mehr ableisten (Kraft / Ausdauer / Schnelligkeit), werde aber im "Camp David" auch mehr gefordert.

 

Prison Squats und Rakete - Die achte Woche

Dienstag, Einheit 15 im "Camp David": Die letzte Woche bricht an, unzählige Zirkel-Übungen liegen hinter mir, ich habe tatsächlich vier Kilo meines Körpergewichts verloren, gleichzeitig aber auch spürbar Muskelmasse aufgebaut. Unabhängig davon, ob nun drei, vier oder fünf Kilo weniger von der Digitalwaage angezeigt werden – mein Body hat eine Metamorphose erfahren. So wie Jeff Goldblum im Horror-Schocker "The Fly" langsam zum Insekt mutiert, hat sich auch mein Körper in den letzten Wochen durch die OBC-Dosis schleichend verwandelt. Ich merke es beim Hose anziehen (und zumachen), auf dem Fahrrad, beim Beachvolleyball, beim Wettkrabbeln mit meinem Sohn auf dem Holzfußboden, beim Wasserkasten tragen, unter der Dusche und wo man seinem Körper sonst noch so im Alltag braucht. Da hat sich was getan! Damit das auch so bleibt, gebe ich in der letzten Woche selbstmurmelnd noch einmal Vollgas. Heute sind bei schwül-warmen Temperaturen die Cardio-Übungen das Salz in der Suppe: An der ersten Station erwartet uns eine Kombi aus Skippings und Frog Jumps – auf zehn schnelle Kniehebeläufe im Stand folgen zwei Froschsprünge. Hossa! Aber durch die im Camp erworbene Ausdauer kann ich die Übung voll durchziehen. An Cardio-Station 2 wird die Minute geteilt: 30 Sekunden lang Jumping Jacks, dann geht es ab ans Seil (Heavy Rope Training). Ich hatte es schon vermisst, das dicke, schwere Flechtwerk – heute hat David die "Alternating Waves" ausgewählt. Während ich mit dem Seil alternierende Sinuskurven kreiere, soll ich mich auch noch geschmeidig vor und zurück bewegen (nach vorne runter in die Hocke gehen, im Rückwärtsgang wieder aufrichten). Komplexer Ablauf, der Anspruch wächst. An der dritten Cardio-Station sind erneut Skippings gewünscht, die fallen allerdings nicht ganz so hoch aus wie üblich, weil das um die Knöchel gespannte Gummiband die Bewegung doch erheblich abbremst. Dazu kommen noch Russian Crunches, Planks und der schwergewichtige Medizinball, der mal wieder mit voller Wucht auf den Rasen gepfeffert werden soll. Man kann nicht behaupten, dass David uns heute unterfordert hat. Bei der abschließenden Gruppenübung werden Booties zu Knackis: David verdonnert uns zu "Prison Squats".

Wir verschränken die Hände hinter dem Kopf, als ob gleich eine Leibesvisitation in der Gefängniszelle ansteht. In dieser Haltung sollen wir vier Minuten lang Squats verrichten. David hat den passenden Song von Moby parat: "Sally go up, Sally go down". Wie lange wir jeweils in der Kniebeugeposition verharren, zeigt David per Handzeichen an. Alle starren vier Minuten gebannt auf die Gesten des Meisters, der die Gruppe hoch und runter dirigiert. Donnerstag, die 16. Einheit: Es ist das Staffelfinale! Ein bisschen Wehmut schwingt mit, als David das letzte Mal den Parcours erklärt. Doch für die meisten Bootcamper ist ohnehin klar, dass sie weitermachen. Viele haben sich bereits auf der OBC-Homepage für den Nachfolgekurs angemeldet. Es ist also nur ein Abschied auf Zeit. Im Zirkel ist heute Zweisamkeit gefragt: Paarweise steigen wir in ein weites, elastisches Gummiband und ziehen es hoch bis zur Hüfte. Ein Partner stemmt sich in das Band und hält die Spannung, der Kollege sprintet mit Skippings nach vorne (soweit das Band ihn lässt), berührt kurz mit den Händen das Gras und lässt sich wieder zurückfallen. Nach 30 Sekunden wechseln die Aufgaben (Halten und Sprint). Auch das Pratzentraining ist alleine witzlos. In bewährter Manier bearbeite ich mit meinen Fäusten die beiden Schlagpolster, die der Sparing-Partner mir vors Gesicht hält: aufrechter Stand, hohe Frequenz, rechts, links, Karacho! Bei der "Rakete" darf jeder für sich abheben. Die Strecksprünge aus der extrem tiefen Hocke heraus haben Muskelkater-Potenzial. Doch David vermisst bei einigen Hocken den nötigen Tiefgang: "Weiter runter mit dem Hintern, das ist hier kein Mädchenpullern an der Autobahnraststätte", frohlockt der Hamburger Head Coach. 

Erfolgsgeschichte im original Bootcamp

Das zeigt Wirkung, fortan kommen die Becken der Grasnarbe deutlich näher. Technisch anspruchsvoll ist der Kettlebell Swing: Ich greife die Kugelhantel mit beiden Händen und lasse sie wie eine Kuhglocke locker zwischen meinen Schenkeln baumeln. Der Impuls soll aus den Beinen und der Hüfte kommen. "Oberschenkelmuskel und Hüftstrecker schnell anspannen, dann schwingt die Hantel nach vorne, die Arme helfen nicht mit", korrigiert David meine Bemühungen. Nach den drei Zirkelrunden dürfen wir zu trendigen Beats von Leftfield noch einige Serien abarbeiten (Bauchmuskeln und Burpees), dann ist Schicht im Schacht. Während der gesamte Kurs Davids professionelle Performance beklatscht, verirrt sich eine etwas schräge, ältere Dame mit Hund in unsere Mitte. Sie schnappt sich den Häuptling und legt los: "Das will ich Ihnen schon seit Wochen sagen, immer wenn ich hier im Park vorbeikomme, machen Sie diese Turnübungen vor. Das sieht alles so flott aus und jedes Mal ist da was Neues dabei. Sie machen sich ja richtig Gedanken, junger Mann." "Man tut, was man kann", entgegnet David mit einem Schmunzeln. Besser als die begeisterte Hundedame hätte ich meinen Dank an David für acht abwechslungsreiche Wochen auch nicht formulieren können.

Rock on!

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